NetBet Blog

Wenn Sportler nicht so richtig wollen…

Bernard Tomic sorgte letzte Woche in Wimbledon für Schlagzeilen, als er nach seiner Niederlage in der ersten Runde gegen Jo-Wilfried Tsonga eine 50.000€-Geldstrafe verpasst bekam. Der Grund? Tomic zeigte nicht genug Einsatz, und sei somit nicht den professionellen Standards gerecht geworden.

50.000€ ist die Obergrenze für Geldstrafen bei Wimbledon und entspricht der kompletten Summe des Preisgeldes, das Spielern, die es in die erste Runde schaffen, zusteht.

Während der Partie, die 6-2, 6-1, 6-4 zugunsten Tsongas endete und lediglich 58 Minuten dauerte, wirkte Tomic oft lustlos, joggte den Bällen nur halbherzig hinterher, und beförderte ein ums andere Mal einfach erscheinende Bälle ins Netz.

Nach der Entscheidung der Turnierveranstalter verteidigten sowohl Gegner Tsonga als auch Landsmann Nick Kyrgios den Australier. Im dritten Satz gewann Tomic nunmal 4 Spiele, und Kyrgios merkte an, dass der Spielstil von Tomic für den Zuschauer oft irreführend sein kann.

Tomic selbst erwägt, gegen die Entscheidung Einspruch einzulegen. Er war erst wenige Tage zuvor im Viertelfinale eines Turniers in der Türkei aktiv gewesen und fühlte sich am Tag des Matches unwohl.

Mittendrin oder nur “dabei“?

Über den Tomic-Fall kann man also denken, wie man will. Die Entscheidung des All England Tennis Club mag etwas voreilig und hart gewesen sein. Die folgenden drei Beispiele zeigen jedoch, dass auch Hochleistungssportler nicht immer das Maximum an Einsatz an den Tag legen.

#1: Curtis Harper

Die Anspannung in der Minneapolis Armory war greifbar. Nur noch wenige Sekunden bis zum Beginn des Schwergewichtskampfes zwischen dem 24-jährigen Nigerianer Efe Ajagba und seinem 30-jährigen Gegner aus den USA, Curtis Harper.

Beide Boxer erhalten in ihren Ecken die letzten Anweisungen von ihren Trainern. Ajabga und Harper signalisieren, dass sie bereit sind. Die Glocke ertönt, Ajagba schreitet in die Mitte des Boxringes – doch sein Gegner hat den Kampf verlassen und macht sich ganz gemächlich auf den Weg in Richtung Ausgang.

Was war da los? Hatte sich es Curtis Harper nach einem Blick auf Ajagba ganz schnell noch mal anders überlegt? Die Zuschauer, die sich auf einen Boxkampf gefreut hatten, zeigten sich nicht gerade beeindruckt und buhten Harper prompt aus.

Die Erklärung: Harper wollte ein Zeichen setzen und sich über unausreichende Bezahlung für den Kampf beschweren. Die Veranstalter behaupteten jedoch, dass Harper zuvor nichts bezüglich des Geldes erwähnt hatte. Es ist fragwürdig, ob die Aktion den gewünschten Effekt hatte: Harper erhielt für den nicht stattfindenden Kampf keine Bezahlung.

#2: Das deutsche Nationalteam 1982

Unter Fußballfans als der „Nichtangriffspakt von Gijon“ oder auch die „Schande von Gijon“ bekannt. Für all diejenigen, die zu jung sind um persönlich dabei gewesen zu sein oder davon gehört zu haben, gibt es hier noch einmal die Details.

Im dritten Spiel der Vorrunde bei der Fußballweltmeisterschaft in Spanien 1982 standen sich Deutschland und Österreich gegenüber. Die Ausgangslage in der Gruppe bedeutete, dass ein 1:0-Sieg für Deutschland das Weiterkommen für die Ösis und die Deutschen garantieren würde.

Horst Hrubesch schoss erzielte in der elften Minute den nötigen Treffer. Danach, uns insbesondere in der zweiten Halbzeit, gab es jedoch kaum Zweikämpfe, Torschüsse oder sonstiges.

Das algerische Team, dass diesem stillschweigenden Einverständnis zum Opfer fiel, war verständlicherweise sauer. Seitdem werden solche offensichtlichen Verhaltensweisen im Fußball nicht mehr geduldet. Zudem finden die letzten Vorrundenpartien in einer Gruppe zur Sicherheit gleichzeitig statt, und die Rückpassregel wurde eingeführt.

#3: James Harden 

Der 29-jährige Guard der Houston Rockets ist einer der besten Spieler der NBA. Er ist der Star seines Teams und wurde in der Saison 2017/18 mit durchschnittlich 30 Punkten pro Spiel über den Verlauf der Saison zum MVP ernannt.

Die Offensivqualitäten von Harden sind unbestritten. Ein Teil seines Spiels könnte er jedoch ein bisschen aufpolieren, und das ist die Defensive. Schaut euch dieses Video an. Bilder sagen manchmal mehr als tausend Worte.

 

 

Die mobile Version verlassen