Sind Sie in der Lage, ein Grinsen, Zappeln oder Erröten zurückzuhalten, wenn Sie aufgeregt oder besorgt sind? Zählen Sie sich zu den Pokerspielern, dann wissen Sie, dass der Verzicht auf jegliches unbewusstes Verhalten, auch Tells genannt (von engl. tell – erzählen), bei einem Pokerspiel sehr wichtig ist. Zu einem unbewussten Verhalten zählen Dinge wie z.B. Zittern, beschleunigtes Atmen, ein Griff nach den Chips, etc. In diesem Artikel wollen wir Ihnen zeigen, auf was sie achten sollten und wie Sie ihr Verhalten besser kontrollieren können. Auch das bekannte Pokerface will gelernt sein. Dabei reduzieren wir uns aber nicht nur auf das Gesicht, sondern geben Ihnen Tipps bezüglich Ihrer Körpersprache und Ihrem gesamten Auftreten. Und auch hier gilt, wie bei so vielen Dingen „Übung macht den Meister”.
Mimik
Versuchen Sie, emotionslos zu wirken; ein Pokerface sollte nicht lesbar sein. Ein gutes Pokerface wird aber schon zu Beginn einer Pokerrunde aufgesetzt und nicht erst mitten im Spiel, wenn erst eine gute Hand kommt. Das wäre zu auffällig und mehr schaden als helfen. Versichern Sie sich von Anfang an, dass Ihr Gesichtsausdruck unabhängig davon ist, welche Hand gerade gespielt wird. Es ist hilfreich, gedanklich an etwas Schönes zu denken, und sich von Gewinnen und Verlusten nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Eine Portion relaxte Apathie ist genau das, was Sie am Pokertisch brauchen.
Augen
Wenn Sie wissen, dass Sie sich durch Ihre Augen selbst verraten, dann lohnt es sich, eine Mütze oder eine Sonnenbrille aufzusetzen. Was meinen Sie, warum selbst die Profis zu diesem Trick greifen? Es ist nicht immer einfach, seine Augen zu kontrollieren. Wenn Sie auf eine Mütze oder Sonnenbrille verzichten, dann versuchen Sie, während des Spiels keinen Augenkontakt aufzunehmen.
Sprechen
Vorsicht ist auch beim Sprechen geboten. Wenn jemand plötzlich verstummt oder aber anfängt viel zu reden, dann liegt womöglich ein gutes Blatt auf der Hand. Auch der Klang der Stimme kann ein Hinweis für Schwäche oder Stärke sein: Profis reicht es manchmal, die Stimme nur einmal zu hören, um den Gesamteindruck zu vervollständigen.
Hände
Hände haben im Gesicht nichts zu suchen. Trotz allem gibt es manche, die immer wieder ihr Gesicht berühren oder mit ihren Haaren spielen, wenn sie nervös sind. Versuchen Sie diese unbewussten Handlungen zu vermeiden, indem Sie ihre Hände ruhig halten und eine aufrechte Position einnehmen. Übrigens nehmen unerfahrene Pokerspieler oft an, dass zittrige Hände beim Setzen ein Zeichen dafür ist, dass man blufft. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Spielen Sie mit Ihren Händen auch nicht an den Chips herum, denn damit verrät man in der Regel eine starke Hand.
Haltung
Wie eben schon erwähnt, ist es am besten, wenn Sie eine bequeme, aufrechte Sitzhaltung einnehmen, die Sie während des Spiels nicht verändern. Vor allem ein plötzliches Aufrichten im Stuhl deutet gewöhnlich auf eine lukrative Hand hin, so kann man sich leicht verraten. Die Füße sollte man möglichst auch nicht bewegen; Plötzliches zappeln wie ein Kleinkind macht Ihre Aufregung sichtbar und weist ebenfalls auf eine starke Hand hin.
Verhalten
Profis wissen, dass Spieler und Spielerinnen, die ein schlechtes Blatt haben, frühzeitig zu den Chips greifen. Häufig versuchen unerfahrene Pokerspieler auch zu schauspielern und Schwäche oder Stärke vorzutäuschen. Versuchen Sie am besten immer auf dieselbe ruhige Weise Ihre Bets, Calls, Folds usw. abzugeben. Bedenken Sie auch, dass Sie nach dem Setzen nicht einfrieren sollten oder die Luft anhalten, denn das bedeutet in der Regel, dass Sie bluffen. Vorsicht ist auch geboten bei der Höhe Ihrer Wette. Wenn Sie zu hoch oder zu niedrig setzten, verraten Sie Ihre Hand, denn Ihre Wetthöhe korrespondiert meist mit Ihren Karten. Wenn die Karten vom Dealer ausgeteilt werden, halten versierte Pokerspieler Ihre Augen übrigens so lange wie möglich auf die Gegner, um Informationen zu erhalten. Die eigenen Karten werden so spät wie möglich eingesehen. Machen Sie es den Profis nach und unterdrücken Sie Ihre Neugier, die Karten sofort anzuschauen und damit die Informationen über ihren Wert wie Weihnachtsgeschenke an Ihre erfahrenen Mitspieler zu verteilen.
Wie nun deutlich wurde, gibt es viele Verhaltensregeln beim Poker. Es ist viel Erfahrung und Arbeit nötig, um keine Tells preiszugeben. Diese Fähigkeit auszubilden, dauert seine Zeit und ist kein Kinderspiel. Die genannten Punkte sollen Ihnen die Sache etwas erleichtern und Ihnen auch selbst die Möglichkeit geben, das Verhalten der anderen richtig zu interpretieren. Das Erkennen und Entschlüsseln von Tells ist jedoch nicht einfach und eine große Rolle beim Poker spielt auch Ihre persönliche Intuition. Fast jeder Mensch verfügt über eine Grundintuition, Verhaltensweisen zu interpretieren. Setzen Sie hier an und trainieren Sie mit den oben genannten Tipps ihre Intuition zu einer aktiven Fähigkeit. Es wird ihr Pokerspiel verbessern.
Vielleicht können Sie bald schon von sich sagen: Ich kam, sah und siegte.