Von Katrin Frey
Die ATP World Tour macht zurzeit Halt im fernen Asien: Die Turniere Ende September in Chengdu und Shenzhen, beide China, bereiten Spieler und ZuschauerInnen auf die wichtigeren und höher gerankten Turniere Anfangs Oktober vor: Vom 2. bis 8. Oktober findet in Peking das China Open und in Tokyo das Japan Open statt. Beide gehören zur ATP 500er Serie. Am 8. Oktober dann startet das Shanghai Rolex Masters, ein Turnier der 1000er Serie. Was das bedeutet erfahren Sie hier. Für Shanghai haben sich schon Stars wie Roger Federer, Mickey Mouse und Goofy (kein Witz!) angekündigt.
Tennisvereinigung
Die ATP ist die Association of Tennis Professionals, die, im Gegenzug zur Women’s Tennis Association (WTA) die Tennisturniere der Männer auf der ganzen Welt organisiert. Hauptsitz ist in London. Die ATP untersteht der ITF (International Tennis Federation). ITF ist für die Regeln und deren Überwachung zuständig und organsiert die vier Grand-Slam Turniere Australian Open, French Open, Wimbledon und US Open, ebenso den Davis Cup, Fed Cup, Hopman Cup und die Turniere an den Olympischen Spielen. Für die ATP World Tour Finals in London arbeiten ITF und ATP zusammen. Die ATP wurde 1972 gegründet, die ITF 1913. Die ITF verbindet unter sich die nationalen Tennisverbände, deren 210. Der Deutsche Tennis Bund DTB, der Österreichische Tennisverband ÖTV und Swiss Tennis gehören zu den 15 Gründungsmitglieder.
Tennisjahr
Das Tennisjahr besteht aus 18 Turnieren. Seit 1973, dem Startjahr der Weltrangliste werden Punkte vergeben, aus denen der Listenplatz im ATP-Ranking berechnet wird. Dieser bestimmt die Startposition in den Turnieren. Am meisten Punkte gibt es für die vier Grand-Slam-Turniere (2000 Punkte für den Sieger und 1200 für den Finalisten), gefolgt von den acht Masters-1000-Turnieren (z.B. Indian Wells und Shanghai, 1000 Punkte für den Sieger, 600 für den Finalisten) und den sechs besten Resultaten der restlichen Turniere (ATP World Tour 500 und 250). Diese Turniere geben nachvollziehbare 500 respektive 250 Punkte für den Gewinner und 300 respektive 150 für den Finalisten. Zur 500er Tour gehören das schon erwähnte China Open Anfangs Oktober, sowie die Swiss Indoors Basel Ende Oktober 2017. Die derzeit laufenden Turniere in Shenzhen und Chengdu sind 250er Turniere.
Als 19. Turnier im Tennisjahr können die ATP World Tour Finals hinzugerechnet werden. Diese werden jährlich im November im O2 in London ausgetragen und zählen ebenfalls in die Wertung. Gesamthaft können also 21,000 Punkte erreicht werden.
Grand Slam
Der Begriff „Grand Slam“ stammt aus dem englischen Kartenspiel Bridge: Wer in einer Partie alle Stiche für sich gewinnt, spielt einen Grand Slam. Der US-Journalist John Kieran verwendete den Begriff 1933 zum ersten Mal für Tennis.
Die größten Erfolge bei den Grand Slams wurden im Frauentennis geschlagen: Die Mannheimerin Steffi Graf ist bisher die einzige Spielerin, die einen Golden Slam spielen konnte. 1988 hat sie sowohl alle vier Grand Slam Titel im selben Jahr geholt hat, als auch die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen.
Ein Karriere-Golden-Slam hingegen ist schon häufiger. Novak Đoković, Roger Federer, Andre Agassi, Rafael Nadal, Marija Scharapowa und Serena Williams erreichten ihn im Einzel, Williams mit ihrer Schwester Venus zusätzlich noch im Doppel. Ebenfalls im Doppel erreichten diesen inoffiziellen Titel die Brüder Mike und Bob Bryan.
Preisgelder
Natürlich sind nicht nur Punkte auf der Weltrangliste zu gewinnen, sondern auch eine schöne Stange Geld: Der Hauptgewinn im (wie es der Name schon sagt) von der Schweizer Uhrenmarke Rolex gesponserten Shanghai Rolex Masters beträgt 1,043,375 US Dollars (884,628 Euro), während der Gewinner von Wimbledon 2,2 Mio. Pfund (2,495,240 Euro) davonträgt.
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Witzige Fakten:
Die meisten Weltranglistenpunkte erreichte 2016 Novak Đoković mit 16,950 Punkten.
Die Shanghai Rolex Masters wird auf sogenanntem Deco Turf gespeilt, der üblicherweise für Tennisplätze verwendet wird und aus Gummi, Silizium und Acryl besteht, das über Asphalt gegossen wird.